Print

Maultrommeln
Sammlung von Kolumnen

Edition Löwenzahn

VORWORT
Überall prangten riesige Plakate, auf denen der Start des Tirol KURIER für den 11. 11. 1983 angekündigt wurde. Viele Tiroler freuten sich auf das, was sich als DIE ALTERNATIVE anpries, und hofften auf eine Belebung der monopolgeschädigten Presselandschaft. Auch ich hoffte.

Und ich schrieb an den Leiter der Tiroler KURIER- Redaktion Robert Vinatzer einen Brief, in dem ich ihm meine Mitarbeit anbot. In seiner Antwort schlug Vinatzer mir vor, einmal die Woche eine MAULTROMMEL zu schreiben, eine Kolumne, die der Schriftsteller Helmut Schinagl entwickelt und bisher für die Sonntags- und Feiertagsausgaben des KURIER verfasst hatte.
Von nun an sollte sie als Leitartikel des Lokalteils täglich ins Blatt gerückt werden.
So schrieb ich im Laufe der nächsten zwei Jahre insgesamt 135 MAULTROMMELN.
Dabei kam es mir weniger darauf an, tagespolitische Aktualitäten zu kommentieren, das konnten meine Kollegen in der Redaktion besser, als vielmehr typische Ereignisse in unserem Land so aufzuzeigen, dass daraus für unser Selbstverständnis wichtige Erkenntnisse und Diagnosen abgeleitet werden konnten.
Ich betrachte die MAULTROMMEL als Gelegenheit, auf 70 Zeilen praktische Philosophie, vorsichtiger formuliert," praktischer Nachdenklichkeit"  zu betreiben.
Von den 114 veröffentlichten MAULTROMMELN habe ich jene ausgewählt, die neben Sachinformationen und Unterhaltsamkeit dem Ziel "praktischer Nachdenklichkeit" am besten entsprechen.
Es sind dabei 84 MAULTROMMELN übrig geblieben.
Es gab aber auch 21 MAULTROMMELN, die nicht veröffentlicht wurden. Zum einen, weil sie mir misslungen waren, zum anderen, weil sie Themen aufgriffen und formulierten, über die sich auch Tirol- KURIER nicht wagte. Die 13 wichtigsten davon wurden ebenfalls in dieses Buch aufgenommen. Die Gründe, weshalb sie der redaktionellen Zensur zum Opfer fielen, sind im NACHWORT festgehalten.
Ich danke allen meinen Kollegen, Freunden und Informanten, die mir durch Anregungen, Diskussionen und Kritik bei meiner Arbeit geholfen haben.
Alois Schöpf, September 1985